Einführung


„Ist´s heiß zu St. Dominikus / der Winter mit strenger Kälte kommen muss“ oder: „Je mehr Dominikus schürt, / je ärger man im Winter friert“.

 

Ich weiß nicht, meine sehr verehrten Damen und Herren, wer von Ihnen sich noch an das Wetter des 8. August, der Gedenktag des Heiligen Dominikus, erinnert, auf den sich eben zitierte Bauernregeln beziehen. Aber es muss, glaubt man diesen Sprüchen, angesichts des diesjährigen Winters sehr heiß gewesen sein.

 

Tatsache ist, dass die Menschen früherer Tage den Gedenktag des Hl. Dominikus als Wegweiser für die klimatischen Bedingungen des folgenden Winters ansahen.

 

Unser Heiliger jedoch war und ist nicht nur für das Klima zuständig. Der um 1170 in Caleruega bei Burgos in Spanien geborene Domingo de Guzman, wie er bürgerlich hieß, gründete im Jahre 1215 den Dominikanerorden nach den Regeln der Augustiner als Beicht-, Prediger- und Bettelorden. Neben dem persönlichen Glaubensgespräch, war und ist dessen besondere Methode vor allem die Predigttätigkeit. Nur ein Jahr nach der Gründung wurde der Orden offiziell von Rom anerkannt.

 

Fast zur gleichen Zeit gründete übrigens Giovanni Bernardone als Franz von Assisi seinen Franziskanerorden, der für die Armenpflege, Seelsorge und Predigt zuständig war. Als junger Mann schon pflegte Franziskus Leprakranke. Diese beiden prägenden Männer jener Tage, Franziskus und Dominikus, begegneten sich auch persönlich, im Jahre 1217 im Kreuzgang der frühchristlichen Kirche Santa Sabina auf dem Aventinhügel in Rom.

 

Lassen Sie uns nun den Blick nach Kaufbeuren richten, und die mit den Dominikanern verbundene Geschichte dieser Kirche betrachten.